Er war eine internationale Jazz Legende. Ausnahmekünstler. Stand mit den ganz Großen auf der Bühne auf Du-und-Du. War einer von Ihnen. In einem Interview (Ö1) verriert Joe Zawinul, der Meister der kreativen Inspiration und Improvisation, woher und wie das Neue kommt und wie man es nicht suchen, aber dafür finden kann:

„Nahe zu kommen an die Erfindung ist nichts woran man denken kann. Die kommt nie. Wie wenn du Schwammerl (Pilze) finden willst, findest du keine. Aber wenn du Teil des Waldes wirst, findest du einen Korb voll in einer Viertelstunde.“ 

In seiner Jugend verbrachte der Musiker viel Zeit im Wald. Notgedrungen. Musst er doch dort schwere Waldarbeit leisten, seine Familie war arm. Im Wald kannte sich das musikalische Wunderkind daher bestens aus. So genial einfach und authentisch wie alles aus seinem Mund, beschreibt er wie die (Er-) Findung des Neuen, der kreative Prozess, niemals durch rationales Suchen und Nachdenken zum Erfolg führen kann.

Klar, wir können nur bereits gedachtes Denken, also immer nur Altes und so auch nur ALTE ZUKUNFT. Wenn wir noch ungedachtes, wirklich Neues, Neue Zukunft denken oder eigentlich sehen lernen wollen,  müssen wir das Denken sein lassen. Vielm mehr geht es darum uns mit dem Moment und dem emergierenden Potenzial des Momentes, des (Um-)Feldes verbinden und spüren was da ist. Ohhhhmmmmm. Denken Sie jetzt vielleicht – ja kenn ich da gibt es das eine oder andere Wochenendseminar dazu. Privat kann ich dem schon was abgewinnen – manchmal, oder als Jazzmusiker vielleicht, Bewusstseinserweiterung mit oder ohne Substanzen…

Aber als Manager der über das künftige Geschäftsmodell nachdenken soll und große Verantwortung hat? Oder als Techniker der eine bahnbrechende neue Sache entdecken will? Wir wollen doch denken, wissen, Probleme lösen, die Kontrolle über uns und unseren Denkprozess behalten. Und dann Ohhhmmmm?

Wer Schammerl finden will, muss zum Wald werden,. sagt einer, der es wissen muss. Der sich wie so viele mit dem verbinden konnte, was ja ohnedies da ist. Bei der Begleitung solcher „Schwammerl-Finde-Expeditionen“ für Managementteams war ich schon öfters anfangs ungläubiger Zeuge dieser  „Eigentlich-wartet-es-schon-so-lange-direkt-vor-unserer-Nase, wie-konnten-wir das-nur-so-lange-Übersehen“ Momente. Immer wieder faszinierend und eigentlich unglaublich.

Wenn wir die Zukunft, das was eigentlich möglich wäre, was jetzt möglich wird, entdecken ja zulassen wollen, dann müssen wir uns darin üben Wald zu werden. Aufgeben zu suchen, um zu finden. Das ist für uns rational geprägte Menschen gar nicht einfach, aber ein wundervoller Weg oder aber eben auch ein Weg voller Wunder. Ohhhmmmm?

Ach übrigens: Was ist eigentlich Ihr Wald? Sehen Sie ihn schon lange nicht mehr weil so viele Bäume die Sicht verstellen? Wie geht es Ihnen damit nicht mehr zu denken, zu suchen, sondern sich vom Impuls der Zukunft treiben zu lassen und vielleicht zu Finden?

Ich freue mich über Ihre Gedanken und Kommentare!

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